Landtagswahl am 22. September 2024
WAHLPRÜFSTEINE BRANDENBURG
Das Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland (BÖB) ist ein von Lehrkräften, Verbänden, Stiftungen, Wirtschaft und Wissenschaft getragener gemeinnütziger Verein. Unser Ziel ist die Stärkung der Ökonomischen Bildung als Lösungsfaktor zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und Förderung von Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Deswegen geben wir dem Anliegen der Ökonomischen Bildung eine
Stimme, schärfen das gesellschaftliche Bewusstsein für die grundlegende Bedeutung der Ökonomischen Bildung, fördern die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Hochschulen, Behörden, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft und schaffen Gelegenheiten zum Austausch von Erfahrungen und Best Practices. Mit den folgenden Fragen haben wir uns an ausgewählte Parteien gewendet, die sich um den Einzug in den 8. Landtag des Landes Brandenburg bewerben. Sofern noch weitere Antworten eingehen, werden wir diese ebenso hier veröffentlichen.
1. Stellenwert von Ökonomischer Bildung
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Im Sinne einer umfassenden Bildung, die nicht nur Wissen in den klassischen Schulfächern vermittelt, sondern auch ökonomische Zusammenhänge erklärt und wirtschaftliche Kompetenz fördert, ist die ökonomische Bildung als integralen Bestandteil einer ganzheitlichen Bildungsstrategie sehr wichtig. Dies schlägt sich auch schon jetzt im Rahmenlehrplan in der fachübergreifenden Kompetenzentwicklung und im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik nieder. |
Antwort der CDU
Die CDU Brandenburg betrachtet ökonomische Bildung als Teil der Allgemeinbildung und bedeutsamen Faktor für eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Lebensführung. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, bereits jungen Menschen Wissensinhalte in diesem Bereich zu vermitteln. An dieser Stelle stehen die Familien, Schulen, aber auch außerschulische (Bildungs- und Sozial-)Partner gemeinsam in der Verantwortung. Der Thematisierung im schulischen Unterricht kommt hierbei selbstverständliche eine zentrale Rolle zu. Erste Aspekte ökonomischer Bildung werden bereits in der Grundschule gelegt, können aber kindgerecht auch im Rahmen frühkindlicher Bildung vermittelt werden. |
Antwort der FDP
Wirtschaftskenntnisse sind unerlässlich bei vielen Entscheidungen in Alltag und Berufsleben. Ökonomische Bildung bildet die Grundlage eines selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Lebens der Bürgerinnen und Bürger und ermöglicht Teilhabe an der Gesellschaft. Um junge Menschen besser auf das Leben vorzubereiten, wollen wir sie mit praktischen Inhalten zu Finanzen und Steuern unterstützen.
Antwort der SPD
Wirtschaftswissenschaftliche Themen und Inhalte sind bereits in der Sekundarstufe I Gegenstand der Unterrichtsfächer Geografie, Politische Bildung und dem Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik. Das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik, welches von den Schülerinnen und Schülern in Brandenburg in der Regel von Klasse 7 bis 10 besucht wird, leistet einen Beitrag zur wirtschaftlichen, ökologischen und technischen Grundbildung sowie zur Berufs- und Studienorientierung als wichtige Bestandteile einer allgemeinen Bildung. Zudem gibt es die Möglichkeit in Klasse 9 und 10 das Wahlpflichtfach Sozialwissenschaften/ Wirtschaftswissenschaft sowie in der gymnasialen Oberstufe Wirtschaftswissenschaft zu besuchen. Der Brandenburg SPD ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche in Schulen stärker auf praktische Probleme des Lebens, wie Miet- und Arbeitsverträge, vorbereitet werden. Bei ökonomischer Bildung geht es der Brandenburg SPD um die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Wirtschaft- und Arbeitswelt. |
2. Verankerung von Ökonomischer Bildung
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Ökonomische Bildung hat einen hohen Stellenwert. Die Stundentafel für das Fach Wirtschaft- Arbeit-Technik sieht in der Oberschule 240 Stunden als Kontingent vor bei einer Mindeststundenzahl von 200. Beim Gymnasium beträgt das Kontingent 160 Stunden bei 120 Mindeststunden. Allerdings schätzen wir auch die fächerübergreifende Perspektive. Deswegen zählen die Themenfelder Berufs- und Studienorientierung, Verbraucherbildung und nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen schon heute laut Rahmenlehrplan für die Sekundarstufe I zur fachübergreifenden Kompetenzentwicklung. In all diesen Themenfeldern geht es auch um die Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge. Darum sind wir für die Einführung von Fächerverbünden in einem sinnvollen Maß. Dadurch werden Fächer nicht einzeln, sondern zusammen mit andern Fächern unterrichtet. Dies schafft Möglichkeiten des vernetzten Denkens und interdisziplinärer Perspektiven. |
Antwort der CDU
Wenngleich ökonomische Bildung durchaus auch fächerübergreifend unterrichtet werden kann und auch sollte, konzentriert sich deren Vermittlung vor allem auf das Unterrichtsfach Wirtschaft-Arbeit-Technik (W-A-T). Hierfür werden bereits in den letzten beiden Grundschuljahren Stundenkontingente eingesetzt. In der Sekundarstufe I kommen dem Fach je nach Schulform etwa 160 (Gymnasien) bis 240 Unterrichtsstunden (Oberschule/Gesamtschule) zu. Auch wenn in diesem Fach auch andere, insbesondere technische Inhalte, vermittelt werden, schätzen wir die vorhandenen Stundenkontingente für das Fach gegenwärtig als ausreichend ein. Trotzdem sollte das Thema an geeigneten Stellen vertieft werden, z.B. durch entsprechende Themensetzungen bei Projektwochen. |
Antwort der FDP
Wir setzen uns für eine starke ökonomische Bildung an Schulen ein. Der Wirtschaftsunterricht soll durch Planspiele, Praktika, Unternehmertage und Gastvorträge praxisorientierter werden. Zudem soll das Wahlfach Unternehmertum an allen weiterführenden Schulen etabliert werden. Inhalte der ökonomischen Bildung sollen neben dem Unterricht auch vermehrt in fächerübergreifenden Projekten, bei Schulwettbewerben und beim Besuch von außerschulischen Lernorten zum Tragen kommen.
Antwort der SPD
Zum Wohle der Schülerinnen und Schüler muss die Qualität des Schulsystems immer im Fokus stehen. Sie bildet den Schwerpunkt unserer Bildungspolitik. In diesem Sinne arbeiten wir stetig an der Qualität des Unterrichtes sowie an der Stärkung der Schulen. In den kommenden Jahren nehmen wir insbesondere die Förderung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen an Grundschulen in den Fokus und werden den Unterricht in diesen Fächern verstärken. Die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte richten wir gezielt danach aus. Sicheres lesen, schreiben und rechnen bildet die Grundlage für den Erwerb jeden weiteren Bildungsinhaltes. Das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik findet mit einer Wochenstundenzahl von etwa 2 bis 3 Stunden statt. Die Wochenstundenzahl variiert je nach Jahrgangsstufe und Schulform. |
3. Inhalte im Fach Wirtschaft
Welche konkreten Inhalte sollen im Fach Wirtschaft vermittelt werden?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Unser Fokus liegt auf der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) für Globales Lernen im schulischen und außerschulischen Bereich. Die Vermittlung von nachhaltigem Wirtschaften und ethischen Aspekten der Ökonomie ist deshalb so zentral, weil die Schüler*innen verstehen sollen, wie wirtschaftliche Entscheidungen Umwelt und Gesellschaft beeinflussen und wie nachhaltiges, am Gemeinwohl orientierten Wirtschaften gefördert werden kann. Sozialpartnerschaft ist die tragende Säule unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Daher muss das Wissen über Gewerkschaften, Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung in der Lehre in Schulen zukünftig einen höheren Stellenwert bekommen. Weitere wichtige Themen sind Verbraucherschutz, Europa, Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit und die Auswirkungen von Digitalisierung und KI auf Arbeit und Wirtschaft. Wichtiger Bestandteil sind auch die Berufsorientierung und die Begleitung von Berufspraktika. |
Antwort der CDU
Der Wirtschaftsunterricht muss verschiedene Aspekte und Inhalte abdecken, um Kindern und Jugendlichen ein breites Verständnis über die Mechanismen der (Finanz-)Wirtschaft zu vermitteln. Gleichsam sollen ihnen damit aber auch Rückschlüsse und Zusammenhänge für und mit ihrer eigenen alltäglichen Lebenswelt verdeutlicht werden. Wesentliche Aspekte sind daher das Wissen um grundlegende Begrifflichkeiten (z.B. bestehende Wirtschaftsordnung) und wirtschaftliche Prinzipien, Kenntnisse über betriebs- und volkswirtschaftliche Prozesse sowie die Gewährleistung eines notwendigen „Rüstzeug“ für den Umgang mit den persönlichen Finanzen und Investitionen. |
Antwort der FDP
Im Fach Wirtschaft sollen insbesondere folgende Inhalte vermittelt werden: Grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge und Mechanismen, persönliches Finanzmanagement und Steuerwissen, Unternehmensgründung und Entrepreneurship, Arbeitsmarkt und berufliche Orientierung, Nachhaltigkeit und ökonomische Verantwortung, globale Wirtschaft und internationale Handelsbeziehungen, Verbraucherrechte und Verbraucherschutz.
Antwort der SPD
Die ökonomischen Inhalte, die in den Rahmenlehrplänen für Wirtschaft-Arbeit-Technik (W-A-T) und Wirtschaftswissenschaft in Brandenburg vermittelt werden, umfassen eine Vielzahl von Themen, die sowohl betriebswirtschaftliche als auch volkswirtschaftliche Aspekte abdecken. Im Fach W-A-T lernen Schülerinnen und Schüler beispielsweise Betriebswirtschaftliche Grundlagen, Marktprozesse sowie die Rolle des Staates in der Wirtschaft. Zudem findet Berufsorientierung statt. Im Fach Wirtschaftswissenschaft (GOST) werden volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Themen vermittelt. Die Fächer zielen darauf ab, dass folgende Kompetenzen erlernt werden: 1. Kritische Reflexion: Die Schülerinnen und Schüler sollen die wirtschaftlichen Bedingungen ihres Lebens reflektieren und verstehen lernen. 2. Selbstständiges Urteilen: Die Schülerinnen und Schüler lernen, auf Sachkenntnis beruhende, begründete und reflektierte Urteile zu bilden. 3. Teilnahme an Wirtschaftsprozessen: Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, aktiv und verantwortungsvoll an Wirtschaftsprozessen teilzunehmen. Es geht um die Bedeutung einer fundierten ökonomischen Bildung als Voraussetzung zur Bewältigung privater, beruflicher und gesellschaftlicher Lebenssituationen. Dabei geht es um gesellschaftliche Teilhabe und die Entwicklung zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern. |
4. Außerschulische Kooperationen
Inwieweit unterstützen Sie Kooperationen mit Unternehmen, Universitäten und anderen Institutionen, um die ökonomische Bildung zu bereichern?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Antwort: Im Sinne einer ganzheitlichen und praxisnahen Bildung unterstützen wir Kooperationen mit Unternehmen, Hochschulen und anderen Institutionen. In Zusammenhang mit dem Thema Unternehmensgründung und Entrepreneurship können z.B. Kooperationen mit Start-ups und Gründerzentren wichtige Impulse geben. Wir begrüßen kommunale Unternehmensverbünde, die Schüler*innen ein verbundenes, breites Spektrum für Berufspraktika anbieten. Wir werden die vorhandenen sieben Präsenzstellen der Hochschulen für den Wissenstransfer, die Beratung und Information für Schüler*innen und Studieninteressierte und die Zusammenarbeit mit Unternehmen anbieten, weiter unterstützen und ausbauen. Durch die Teilnahme an wirtschaftsbezogenen Planspielen und Wettbewerben, oft in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Hochschulen, können Schüler*innen spielerisch wirtschaftliche Zusammenhänge lernen und unternehmerisches Denken entwickeln. Wir unterstützen auch die Gründung von Schülerfirmen, wie im Rahmenlehrplan des Faches Wirtschaft-Arbeit-Technik bereits vorgesehen. Sozialpartnerschaft ist die tragende Säule unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystem Daher muss das Wissen über Gewerkschaften, Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung in der Lehre in Schulen und Hochschulen zukünftig einen höheren Stellenwert bekommen. Wir möchten zudem für Gewerkschaften ein Zugangsrecht zu Schulen und Hochschulen sicherstellen. |
Antwort der CDU
Wir setzen uns für die konsequente Verankerung der Berufsorientierung an allen Schulen ein. Dazu zählen Mechanismen wie die ausführliche Behandlung von Berufschancen, differenzierte Ausbildungswege und -ziele. Praktische Erlebnisse in Unternehmen vor Ort oder mit den Unternehmen in den Schulen müssen selbstverständlich werden. Neue Formate wie „Parents Days“, Unternehmenstage für Schülerinnen und Schüler.
Antwort der FDP
Wir unterstützen die Kooperationen mit Unternehmen, Universitäten und anderen Institutionen, um die ökonomische Bildung zu bereichern. Dies soll durch Gastvorträge, Unternehmensbesuche, Praktika und gemeinsame Projekte geschehen. Zudem sollen Partnerschaften mit Universitäten etabliert werden.
Antwort der SPD
Ein hoher Praxisbezug ist für die Schülerinnen und Schüler ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine effektive berufliche Orientierung. Dazu ist eine enge Kooperation der Schulen mit externen Partnern, wie etwa Wirtschaftsunternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Oberstufenzentren, Hochschulen oder Bildungsträgern, erforderlich. Deshalb gibt es im Land Brandenburg bereits seit vielen Jahren ein breites und vielfältiges Angebotsspektrum, das wir in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich ausgebaut haben, um die berufliche Orientierung insgesamt – und die ökonomische Bildung als Teil hiervon – zu stärken. Exemplarisch seien hier das Schülerbetriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 genannt oder der alljährlich stattfindende „Zukunftstag für Mädchen und Jungen“, im Rahmen dessen Schülerinnen und Schüler Gelegenheit erhalten, ab der Jahrgangsstufe 7 praktische Einblicke in die Berufswelt zu erhalten. Darüber hinaus unterstützen wir den Aufbau sogenannter Schülerfirmen, in denen Schülerinnen und Schüler erste Schritte wirtschaftlichen Denkens und Handelns erlernen, grundlegende ökonomische Kenntnisse, Kommunikations- und Teamfähigkeit und Entscheidungskompetenz erwerben und Selbstständigkeit und Eigenverantwortung lernen können. |
5. Ressourcen
Wie gewährleisten Sie ausreichend finanzielle und materielle Ressourcen für einen qualitativ hochwertigen Wirtschaftsunterricht?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Schon jetzt setzt Brandenburg bei der Ressourcenverteilung im Landeshaushalt einen sehr starken Schwerpunt auf Bildung. Dies werden wir fortsetzen. Wir wollen Schule neu denken. Dabei ist mehr Qualität im Unterricht nicht allein eine Frage des finanziellen Rahmens, sondern auch des sinnvollen Einsatzes dieser Ressourcen und der Prioritätensetzung. Bei der Berufsorientierung und beim Ausbau der digitalen Infrastruktur sind wir weiterhin auf die Unterstützung aus ESF- und Bundesmitteln angewiesen. |
Antwort der CDU
Grundsätzlich sind die Ausstattung der Schulgebäude sowie die Bereitstellung von Unterrichtsmitteln Aufgaben der örtlichen Schulträger. Auf Landesebene kann Einfluss auf die Lehrkräfteausbildung sowie die Ausstattung mit Lehrkräften an den Schulen genommen werden. Dabei gilt es auch, eine dem vorhandenen Stundenkontingent angemessene Anzahl von Lehrkräften zur Verfügung zu stellen. Hierzu zählt selbstverständlich auch der Wirtschaftsunterricht. Darüber hinaus kann und muss das Land die Schulträger auch bei Investitionen in den Schulbau unterstützen und den „digitalen Ausbau“ der Schulen voranzutreiben. Dies sind wichtige Stellschrauben für eine qualitativ hochwertige Lernumgebung allgemein und damit auch in Hinblick auf den Wirtschaftsunterricht. An all diesen Stellschrauben wollen wir als CDU auch in den kommenden Jahren im positiven Sinn weiterdrehen. |
Antwort der FDP
Um ausreichend finanzielle und materielle Ressourcen für einen qualitativ hochwertigen Wirtschaftsunterricht zu gewährleisten, wollen wir sicherstellen, dass Schulen ausreichende Budgets und modernste Lehrmaterialien zur Verfügung stehen. Dies umfasst auch die Bereitstellung von digitalen Bildungsangeboten.
Antwort der SPD
Der bestehende Rahmenlehrplan bietet eine breite Angebotspalette zur Vermittlung wirtschaftswissenschaftlicher Themen und Inhalte. So ergeben sich insbesondere in der Sekundarstufe I in den Unterrichtsfächern Geografie, Politische Bildung und dem Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik entsprechende Anknüpfungspunkte. Sämtliche Inhalte des Rahmenlehrplans sind personell wie auch finanziell abgesichert. Die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller und materieller Ressource über das Bestehende hinaus zielt dabei insbesondere auf die Sicherstellung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts in allen Fächern ab, dazu zählen selbstverständlich auch die entsprechenden Unterrichtsangebote mit einer wirtschaftlichen Ausrichtung. |
6. Initiative Finanzielle Bildung
Die Bundesbildungsministerin und der Bundesfinanzminister haben die Initiative Finanzielle Bildung gegründet und entwickeln aktuell u.a. eine nationale Finanzbildungsstrategie. Wie stellen Sie sicher, dass Schulen zukünftig in eine nationale Finanzbildungsstrategie integriert werden und Zugang zu finanzieller Bildung erhalten?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Finanzielle Bildung stärkt die Chancengerechtigkeit und die gesellschaftliche Teilhabe. Daher wollen wir die Nationale Finanzbildungsstrategie, mit besonderem Fokus auf vulnerable Bevölkerungsgruppen, umsetzen und ein Netzwerk Finanzielle Bildung in Brandenburg gründen. Wir begrüßen daher die Initiative Finanzielle Bildung, halten es aber für problematisch, dass auf der Plattform der Initiative des Bundesfinanzministeriums Finanzminister Lindner in allen Videos persönlich die verschiedenen Finanzbegriffe und aktuell auch den Bundeshaushalt 2025 erklärt. Für den Einsatz in Schulen ist dies angesichts des Neutralitätsgebots misslich. Für eine Verankerung der Finanzbildungsstrategie müssten Landes- und Bundesebene kooperieren und z. B. gemeinsame Programme und Initiativen vereinbaren. Möglich wären praktische Anwendungen wie Simulation und Planspiele auch im Verbund mit Hochschulen, Institutionen oder Schüler*innenfirmen. Daneben kann sich Brandenburg in der KMK entsprechend positionieren. Im Rahmen einer nächsten Überarbeitung des Rahmenlehrplans könnten Elemente der Initiative insbesondere beim bestehenden Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik und in der fächerübergreifenden Kompetenzentwicklung Berücksichtigung finden. |
Antwort der CDU
Auch wenn der Bund in Hinblick auf Fragen der Bildungspolitik keine Regelungskompetenz besitzt, ist das Bekenntnis der Bundesregierung für mehr ökonomische Bildung an deutschen Schulen grundsätzlich begrüßenswert. Nun gilt es, die Erarbeitung der konkreten nationalen Finanzbildungsstrategie – wie von der Bundesregierung angekündigt – noch in diesem Jahr abzuschließen. Nach kritischer Betrachtung muss davon ausgehend die Umsetzung der dort genannten Maßnahmen und Zielsetzungen auch für das Land Brandenburg ins Auge gefasst werden. Diesen Prozess werden wir genau beobachten und auf eine zeitnahe Realisierung drängen. Letztlich wird es dabei auch um die Bereitstellung finanzieller Ressourcen gehen, hierbei sind auch Mittel des Bundes bei der gegenwärtigen Aufstellung des Haushalts zu sichern. |
Antwort der FDP
Die nationale Finanzbildungsstrategie ist ein wichtiger Impuls aus der Bundespolitik, den wir außerordentlich begrüßen. Deutschland war nach 16 Jahren unionsgeführter Bundesregierung das einzige OECD-Land ohne nationale Finanzbildungsstrategie – diesen Zustand haben Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner gemeinsam beendet. Da Bildungspolitik in den originären Zuständigkeitsbereich der Bundesländer fällt, ist es jetzt dringend notwendig, die ökonomische Bildung in Brandenburg ernsthaft anzugehen.
Antwort der SPD
Die Initiative Finanzielle Bildung verfolgt drei wesentliche Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der finanziellen Bildung in Deutschland: die Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie in Kooperation mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Einrichtung einer zentralen Finanzbildungsplattform zur Bündelung und Vernetzung bestehender Angebote in diesem Bereich sowie die Förderung der Forschung zur finanziellen Bildung. Zunächst muss die nationale Finanzbildungsstrategie vorliegen. Sobald diese abrufbar ist, wird sie eine Rolle in der Lehrkräfteausbildung sowie -weiterbildung spielen und – je nach Ausgestaltung der dort formulierten Inhalte – in angemessenem Umfang in die Struktur des Rahmenlehrplans implementiert werden. |
7. Ausbildung der Wirtschaftslehrkräfte
Wirtschaftswissenschaftlich und -didaktisch grundständig ausgebildete Lehrkräfte gewährleisten ein hohes Niveau im Wirtschaftsunterricht. Wie stellen Sie sicher, dass Wirtschaftsunterricht durch gut ausgebildete Lehrkräfte realisiert und fachfremder Unterricht vermieden wird?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Wir wollen den Zugang zum Lehramtsstudium erleichtern und die Zugangsbeschränkungen abschaffen, indem wir die Zahl der Lehramtsstudienplätze weiter ausbauen. Die Zulassungsbeschränkung auf 90 Studienplätze für Erstsemester für das Bachelorstudium Wirtschaft-Arbeit-Technik an der Universität Potsdam halten wir für falsch. Angesichts des Lehrkräftemangels werden wir auch weiterhin Seiteneinsteiger*innen dringend benötigen. Gerade das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik könnte interessant für Seiteneinsteigende mit Vorerfahrungen in der Wirtschaft sein. Wir wollen sie für ihre Aufgabe gut qualifizieren, möglichst schon vor Beginn der Unterrichtstätigkeit. Berufsbegleitende Studienangebote werden wir in Zusammenarbeit mit den Bildungsträgern und den Universitäten ausweiten. |
Antwort der CDU
Der Lehrkräftemangel ist gegenwärtig eine der größten Herausforderungen für das Bildungssystem, nicht nur im Land Brandenburg, sondern bundesweit. Diese Entwicklung wurde in Brandenburg zu lange nicht ernsthaft in den Blick genommen. Auch wenn in den letzten Jahren bereits erste Schritte getan wurden, um dem entgegen zu wirken, wird es in den kommenden Jahren eine der zentralen Aufgaben der Bildungspolitik sein, weitere gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um bewährte, aber auch neue Zielgruppen für den Lehrerberuf zu gewinnen. Als CDU Brandenburg sehen wir das grundständige Lehramtsstudium grundsätzlich als den besten Weg dorthin an, dennoch werden realistisch auch Lehrkräfte im Seiteneinstieg gegenwärtig wie zukünftig eine wichtige Rolle in den Schulen spielen. Bei dieser Gruppe muss es darum gehen, diese besonders gut in ihrer Ausbildung zu begleiten, gerade am Ort Schule selbst. Hierfür bedarf es Ressourcen, die unbedingt bereitgestellt werden müssen. Letztlich lässt sich diese Einstellung auch auf die Ausbildung von W-A-T- Lehrkräften übertragen. Diesbezüglich sprechen wir uns für eine genau an den Bedarfen orientierten Lehrkräfteausbildung aus, für die es zu werben gilt. Wie bereits erwähnt, müssen grundsätzlich aber auch die Kooperationen mit außerschulischen Partnern aus der (Finanz-)Wirtschaft und den Schulen ausgebaut werden. Diese können für die Vermittlung von ökonomischer Bildung eine sehr wichtige Ergänzungsfunktion einnehmen. |
Antwort der FDP
Wir wollen Lehrstühle für ökonomisch-technische Bildung und ihre Didaktik (wie es sie etwa bereits an der Universität Potsdam gibt)stärken und adäquat ausstatten, damit hier auch eine Koordinierungsfunktion für die ökonomische Bildung in Brandenburg insgesamt stattfinden kann. So kann gerade den fachdidaktischen Erfordernissen besser Rechnung getragen werden.
Antwort der SPD
Zur Gewinnung von Lehrkräften setzt die SPD Brandenburg auf einen Dreiklang aus verstärkter Ausbildung, Qualifizierung bei Quer- und Seiteneinstieg sowie Reaktivierung von pensionierten Lehrkräften. Deswegen verfolgen wir folgende konkrete Ziele in Bezug auf die Lehrkräftebildung: • Ausbau der Ausbildungskapazitäten: Die Kapazitäten an der Universität Potsdam wurden bereits auf über 1.000 Plätze pro Jahr erhöht. Dies soll weiter gesteigert werden, um den Bedarf an neuen Lehrkräften zu decken. |
8. Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften
Welche Maßnahmen planen Sie, um die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften im Bereich der Ökonomischen Bildung zu verbessern?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Auf dem Weg zu besserer Bildung spielen das Fortbildungssystem und die Qualitätssicherung an unseren Schulen eine wichtige Rolle. Das neue Landesinstitut LIBRA (ehemals LISUM) wollen wir nach der Trennung von Berlin neu aufbauen mit einer besseren Verzahnung von Qualitätsentwicklung und Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften und Seiteneinsteiger*innen. Für den Berufseinstieg, der im Lehrerbildungsgesetz vorgesehenen dritten Phase der Lehrkräftebildung, wollen wir ein bedarfsgerechtes und hochwertiges Angebot bieten. Wir wollen mehr Fortbildungen ermöglichen, Lehrkräfte sollen so in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Dem Weiterbildungsbedarf der Pädagog*innen muss durch eine entsprechende Anrechnung auf das Stundendeputat Rechnung getragen werden. Die Qualität und Erfolge von Fortbildungen und Bildungsmaßnahmen sollen stärker überprüft und Lehrkräften mehr Angebote zur Selbstevaluation und Supervision gemacht werden. Auch dies wird Aufgabe des neuen LIBRA sein |
Antwort der CDU
Der Lehrkräftemangel ist gegenwärtig eine der größten Herausforderungen für das Bildungssystem, nicht nur im Land Brandenburg, sondern bundesweit. Diese Entwicklung wurde in Brandenburg zu lange nicht ernsthaft in den Blick genommen. Auch wenn in den letzten Jahren bereits erste Schritte getan wurden, um dem entgegen zu wirken, wird es in den kommenden Jahren eine der zentralen Aufgaben der Bildungspolitik sein, weitere gute Rahmenbedingungen zu schaffen, um bewährte, aber auch neue Zielgruppen für den Lehrerberuf zu gewinnen. Als CDU Brandenburg sehen wir das grundständige Lehramtsstudium grundsätzlich als den besten Weg dorthin an, dennoch werden realistisch auch Lehrkräfte im Seiteneinstieg gegenwärtig wie zukünftig eine wichtige Rolle in den Schulen spielen. Bei dieser Gruppe muss es darum gehen, diese besonders gut in ihrer Ausbildung zu begleiten, gerade am Ort Schule selbst. Hierfür bedarf es Ressourcen, die unbedingt bereitgestellt werden müssen. Letztlich lässt sich diese Einstellung auch auf die Ausbildung von W-A-T- Lehrkräften übertragen. Diesbezüglich sprechen wir uns für eine genau an den Bedarfen orientierten Lehrkräfteausbildung aus, für die es zu werben gilt. Wie bereits erwähnt, müssen grundsätzlich aber auch die Kooperationen mit außerschulischen Partnern aus der (Finanz-)Wirtschaft und den Schulen ausgebaut werden. Diese können für die Vermittlung von ökonomischer Bildung eine sehr wichtige Ergänzungsfunktion einnehmen. |
Antwort der FDP
Die Grundlage guter Bildung sind gut ausgebildete Lehrkräfte und ein breites und qualitativ hochwertiges Fortbildungsangebot. Wir wollen das Fortbildungsangebot im Bereich der ökonomischen Bildung ausweiten, um die Vermittlung ökonomischer Bildung an den Schulen zu verbessern. Mit Blick auf die Stärkung von Fortbildungsmöglichkeiten insgesamt fordern wir eine/n Fortbildungsbeauftragte/n an jeder Schule sowie eine Erhöhung des Fortbildungsbudgets, um auch private Angebote angemessen miteinbeziehen zu können. Auch um die Bereitschaft der Lehrkräfte, an Fortbildungen teilzunehmen, weiter zu steigern, sollen Leistungsanreize im Dienstrecht geschaffen bzw. genutzt werden.
Antwort der SPD
Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) wird zum Landesinstitut Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung (Libra) umgebaut. Dort werden zukünftig Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote gebündelt. Das schafft Synergien und wird die Unterrichtsqualität spürbar verbessern. Das neue Landesinstitut wird die Angebote zentral steuern und noch mehr Angebote in die Fläche Brandenburgs und damit bedarfsgerecht in die Regionen bringen. |
9. Qualität des Wirtschaftsunterrichts
Wie soll die Qualität und Wirksamkeit des Wirtschaftsunterrichts überprüft und weiterentwickelt werden?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Das neue Landesinstitut LIBRA (ehemals LISUM) wird ein System zur Konzipierung und Entwicklung diagnostischer Instrumente für den Unterricht aufbauen. Es wird seinen Fokus auf der (Weiter-)Entwicklung und Implementierung von zeitgemäßen Curricula, die die Bedürfnisse einer sich ständig wandelnden Gesellschaft widerspiegeln, legen. Dabei geht es neben fachbezogenen Kompetenzen auch um Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösefähigkeiten. Zugleich wird großer Wert auf die Integration aktueller Querschnittsthemen wie z. B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder gesellschaftlicher Zusammenhalt gelegt. Zu den Kernkompetenzen des Landesinstituts werden die Erarbeitung, Einführung und Überprüfung von Rahmenlehrplänen und anderer curricularer Materialien gehören. Zudem wird es Handreichungen und Arbeitsmaterialien für den Einsatz im Unterricht konzipieren. |
Antwort der CDU
Für die Qualitätssicherung und -entwicklung des Unterrichts, und damit auch des Wirtschaftsunterrichtes wird das neue bis zum 1. Januar 2025 aufzubauende Landesinstitut für Schule und Lehrkräftebildung (Libra) eine zentrale Rolle spielen, dessen Wirkweise wir beobachten werden. Wir werden uns regelmäßig mit Partnern aus der Wirtschaft über ihre Einschätzung der Output-Leistung austauschen, um ggf. Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Unterrichtsgeschehens (insbesondere Curricula und Lehrmaterialien) zu erarbeiten. |
Antwort der FDP
Die Qualität und Wirksamkeit des Wirtschaftsunterrichtssoll durch regelmäßige Evaluationen und Feedbackschleifen überprüft werden. Dies beinhaltetsowohl interne Bewertungen durch Lehrkräfte als auch externe Überprüfungen durch Bildungsforscher und Wirtschaftsexperten. Zudem sollen Best Practices aus anderen Bundesländern und Ländern berücksichtigt und integriert werden, um den Unterricht kontinuierlich zu verbessern. Hierbei sind regelmäßige Fortbildungen und der Austausch von Lehrkräften zu Best Practices ebenfalls vorgesehen. Die Einführung von standardisierten Tests und Leistungsbewertungen im Fach Wirtschaft kann dazu beitragen, die Lernfortschritte der Schüler zu messen und den Unterricht entsprechend anzupassen.
Antwort der SPD
Die Qualität und Wirksamkeit des Wirtschaftsunterrichts an brandenburgischen Schulen kann durch eine Reihe von Maßnahmen überprüft und weiterentwickelt werden. Zum einen durch entsprechende Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote der Lehrkräfte im Bereich Wirtschaft. Zum anderen durch eine kontinuierliche thematische Aktualisierung der jeweiligen Unterrichtsfächer mit wirtschaftlicher Ausrichtung. Ebenso ist die Einbindung von Rückmeldungen durch Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler unerlässlich, um die Inhalte fortlaufend und altersgerecht zu vermitteln. Zudem bleibt eine enge Kooperation der Schulen mit externen Partnern, wie etwa Wirtschaftsunternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Oberstufenzentren, Hochschulen oder Bildungsträgern, auch in Zukunft unerlässlich, um die Angebote nah an der Realität auszurichten und somit den Praxisbezug der Lehrinhalte dauerhaft zu gewährleisten. |
10. Berufsorientierung an Schulen
Was planen Sie, um die Berufsorientierung an Schulen zu stärken und frühzeitig ein Matching von Neigungen, Fähigkeiten und Wünschen der Schülerinnen und Schüler mit den Möglichkeiten des Bildungssystems und den Anforderungen des Arbeitsmarktes zu erreichen?
Antwort BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Damit junge Menschen den Beruf finden, der zu ihnen passt, wollen wir Jugendberufsagenturen in allen Landkreisen einrichten. Wir regen an, manche Berufsbilder und Lernumfelder im Handwerk zu modernisieren, damit sie für junge Menschen attraktiver werden und den Anforderungen einer klimaneutralen Wirtschaft besser entsprechen. Brandenburg verfügt über ein breit gefächertes Programm und Angebot der Berufsorientierung. Alle Schulen, auch die Grundschulen, müssen laut der Verwaltungsvorschriften (VV) zur Berufsorientierung ein Berufsorientierungskonzept beschließen und mindestens alle vier Jahre überprüfen. In jedem Fach der Sekundarstufe I und II jeder Jahrgangsstufe werden laut dieser VV Lernangebote geschaffen, in deren Rahmen sich die Schüler*innen mit verschiedenen Berufsfeldern und Berufen auseinandersetzen und ihre Kompetenzen und Potenziale zu den realen Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt in Bezug setzen können. Dabei legen wir großen Wert darauf, Schüler*innen selbst bei der Auswahl der Schwerpunkte zu beteiligen. Schülerbetriebspraktika können ab der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt werden, ab Jahrgangsstufe 9 sind die pflichtig. Des Weiteren gehören Praxislernen, der Berufswahlpass, Schülerfirmen und Bewerbungstraining zum festen Bestandteil der Berufsorientierung in Brandenburg. Die Woche der Berufsorientierung kann Praxisbesuche von Betrieben, eine Berufsorientierungstournee junior oder ein Schnupperstudium umfassen. Ab Jahrgangsstufe 7 lernen Schüler*innen am Zukunftstag konkrete Berufe kennen. Das ESF-Förderprogramm INISEK I ermöglicht Schulen die Durchführung von Schulprojekten zur Verbesserung der Berufswahlkompetenz. Dies werden wir fortsetzen. Das grün geführte Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz fördert und unterstützt finanziell Angebote für Schüler*innen mit Schwerbehinderungen, für kommunale Integrationsangebote und für Mädchenprojekte. |
Antwort der CDU
Die konsequente Umsetzung der Berufsorientierung an allen Schulen in Brandenburg ist unser erklärtes Ziel. Bereits frühzeitig können und müssen fachliche bzw. berufliche Interessen und Talente junger Menschen mit dem Wissen um tatsächliche Berufsmöglichkeiten miteinander in Berührung gebracht werden. Bewährte Instrumente der Berufsorientierung werden wir daher weiterhin absichern, gleichsam setzen wir uns aber auch für ein „Mehr“ an Betriebspraktika und „Schnupperjobs“ in Ferienzeiten ein. Darüber hinaus gilt es, auch außerschulische, berufsorientierende Akteure zu stärken, z.B. die brandenburgischen Jugendberufsagenturen. |
Antwort der FDP
Wir Freie Demokraten wollen die Berufsorientierung und -beratung in allen Bildungsgängen intensivieren, damit die Quote derer, die eine Ausbildung beziehungsweise ein Studium abbrechen, möglichst gering ist. Sie sollte praxisorientiert und in Kooperation mit außerschulischen Partnern in Wirtschaft und Verwaltung gestaltet und fest in der schulischen Biografie verankert werden.
Antwort der SPD
In Brandenburg gibt es bereits eine Landesstrategie zur Beruflichen Orientierung. Diese definiert für die Brandenburger Schulen und alle Begleitakteure den Handlungsrahmen zur Umsetzung einer systematischen, individuellen und praxisnahen Beruflichen Orientierung. Die Berufliche Orientierung im Land Brandenburg zielt im Allgemeinen auf die Erreichung strategischer und operativer Ziele ab. Zu den strategischen Zielen der Beruflichen Orientierung zählen die erfolgreiche Gestaltung des Übergangs junger Menschen von der Schule in den Beruf und die Fachkräftesicherung. Die operativen Ziele der Beruflichen Orientierung sind wie folgt festgelegt: • Verbesserung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schüler, |