Zukunft braucht individuelle Ideen, Potentialentwicklung, Beteiligungsformate, Digitalisierung und Lebenskompetenzen. Ökonomische Bildung unterstützt die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg, zu verantwortungsvollen, starken, nachhaltig handelnden Persönlichkeiten heranzuwachsen und Zukunft mitzugestalten.
Ökonomische Bildung oder weiter gefasst Entrepreneurship Education ist deutlich mehr als die konkrete Förderung von Gründer- und Unternehmergeist. Entrepreneurship Education fördert Zukunftskompetenzen wie Kreativität, gute Zusammenarbeit und Kommunikation, kritisches Hinterfragen und Souveränität. Diese Fähigkeiten brauchen Kinder und Jugendliche, um ihre private, berufliche und gesellschaftlich Zukunft zu meistern.
Ökonomische Bildung ist Allgemeinbildung. Eine fundierte Ausbildung der Lehrkräfte ist die Basis für guten Fachunterricht.
Ökonomische Bildung ist so wichtig, weil die Ökonomie alle Lebensbereiche aller Menschen maßgeblich beeinflusst. Täglich wählen und entscheiden Menschen mit ihrem Portemonnaie, welche Produkte und Dienstleistungen es am Markt gibt – und welche nicht. Wählen und entscheiden wir nicht bewusst, weil uns beispielsweise das ökonomische Wissen und Verständnis fehlt, treffen andere die Entscheidungen für uns – und dies nicht unbedingt in unserem Sinne.
Jeder hat ein ökonomisches Grundverständnis. Aber leider wird es jungen Menschen heute schwergemacht, mit einem fundierten ökonomischen Grundlagenwissen in ihr eigenverantwortliches Leben zu starten. Das müssen wir ändern und deshalb unterstütze ich das Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland.
Als Präsident des Deutschen Lehrerverbands teile ich das grundsätzliche Anliegen der Eckpunkte Ihres Bündnisses. Auch wir sind der Auffassung, dass ökonomische Bildung kein Additum, sondern integraler Bestandteil der Allgemeinbildung an allen weiterführenden Schulen in Deutschland sein und werden muss. Wenn es unser Ziel ist, unsere Absolventinnen und Absolventen als mündige Bürgerinnen und Bürger in die Gesellschaft zu entlassen, dann gehört zu dieser Mündigkeit unabdingbar auch die Fähigkeit, wirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen verstehen und beurteilen zu können. Aber nicht nur das: Unsere Kinder und Jugendliche sollten auch in ihrem eigenen Lebensumfeld mit finanziellen Fragen, beispielweise was Taschengeld oder Internetkäufe betrifft, verantwortlich umgehen, entscheiden und handeln lernen. Das ist zwar eine zentrale Erziehungsaufgabe der Eltern, bei der sie aber Schule unterstützen kann.
Politische Entscheidungen haben praktisch immer eine wirtschaftliche Dimension. Wer zur Bundestagswahl geht, muss wissen, was er tut. Ökonomische Bildung ist daher kein Spezialwissen von Experten, sondern integraler Bestandteil der Allgemeinbildung. Und Allgemeinbildung gehört in die Schule!
Wir brauchen Wirtschaft in der Schule, um die Zukunft unsrer Kinder und des Landes zu sichern.
Wir müssen unsere Kinder auf das Leben in der digitalen und globalen Welt ganz im Sinne des lebenslangen Lernens vorbereiten. Dies sollte in jedem Fall auch Bestandteil guten Unterrichts sein.